„Letzter-Hilfe-Kurs“ für die 9. Klassen

Im Rahmen des Religions- bzw. Ethikunterrichts wurde für die 9. Klassen der Realschule Dingolfing ein „Letzte-Hilfe-Kurs“ für Kids/Teens angeboten. Susanne Haberl und Nina Schuster vom Adiuvantes SAPV Landshut (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung) besuchten die Schülerinnen und Schüler und informierten über das Thema Letzte Hilfe. „Einen Erste-Hilfe-Kurs machen wir alle mindestens einmal mit, wenn wir den Führerschein machen. Dort lernt man, wie man Menschenleben in Notsituationen rettet. Aber es gibt auch Letzte-Hilfe-Kurse. Dabei geht es darum am Lebensende zu wissen, wie es geht“, so die Kursleiterin.

Nina Schuster machte klar, dass der Tod alle Menschen irgendwann betrifft und Jugendliche in unterschiedlicher Weise bereits Erfahrungen mit Sterben und Tod gemacht haben. Sie erklärte, dass es bei „Palliative Care“ um die Begleitung Sterbender geht. „Palliative Care“ lässt das Sterben zu, möchte Symptome lindern und die verbleibende Lebensqualität der Menschen verbessern. Wichtig ist es daher, die Anzeichen des nahenden Lebensendes zu erkennen und auch zu akzeptieren.

Anschließend ging es darum, wie man das Leid Sterbender lindern kann. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die Gabe von unterschiedlichen Schmerzmitteln. Es gibt aber auch viele nicht-medikamentöse Maßnahmen die den Betroffenen helfen können: „Da sein“, „Bleiben und aushalten“, Musik, Aromatherapie. Am Ende widmete man sich noch dem Thema „Abschied nehmen“. Hier betonte Schuster, dass Rituale und Traditionen, individuelle oder religiöse, in dieser Phase Sicherheit geben und dass Trauern normal ist. Jeder trauert auf seine Weise. Es gibt keine richtige oder falsche Art zu trauern und es gibt Angebote der Trauerbegleitung, die man als Betroffener annehmen kann und soll.

Susanne Haberl und Nina Schuster sind seit vielen Jahren in der Palliativbetreuung tätig, daher konnten sie ihre Erfahrungen den Schülerinnen und Schülern auf kompetente und einfühlsame Weise vermitteln. Diese folgten dem Vortrag sehr interessiert, stellten Fragen und durften auch praktische Erfahrung sammeln. Haberl und Schuster verstanden es, dieses „schwierige“ Thema in den Lebensbereich der Jugendlichen zu bringen und die Schülerinnen und Schüler haben durch diesen Kurs gelernt, wie man Menschen auf ihrer letzten Lebensreise begleiten kann.