Wenn Sterben zum Teil des Lebens wird – „Letzte Hilfe Kurs“ für Neuntklässler

Ein ungewöhnlicher, aber wichtiger Unterricht fand kürzlich an der Realschule Dingolfing statt: Für die 9. Klassen (9a, 9b, 9c, 9d und 9f) wurde im Rahmen des Religions- bzw. Ethikunterrichts ein „Letzte Hilfe Kurs“ für Kids/Teens angeboten. Dr. Finsterwalder und Silke Salfeld-Wilke vom Adiuvantes SAPV Landshut (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung) besuchten die Schülerinnen und Schüler, um ihnen das oft tabuisierte Thema Sterben, Tod und Palliativversorgung näherzubringen.

Ziel des Kurses ist es, Jugendlichen Wissen und Handlungskompetenzen im Umgang mit schwer kranken und sterbenden Menschen zu vermitteln. Das Wissen um „Letzte Hilfe“ und die Umsorgung am Lebensende soll zum Allgemeinwissen werden. „Im Kurs sprechen wir über die Normalität des Sterbens als Teil des Lebens“, erklärte Dr. Finsterwalder. „Wir thematisieren mögliche Beschwerden, die Teil des Sterbeprozesses sein können, und zeigen auf, wie wir bei der Linderung helfen können. Abschließend überlegen wir gemeinsam, wie man Abschied nehmen kann und besprechen unsere Möglichkeiten und Grenzen.“ Der Kurs umfasste vier zentrale Module: Sterben als Teil des Lebens, Vorsorgen und Entscheiden, Leiden lindern, Abschied nehmen. Dr. Finsterwalder und Frau Salfeld-Wilke, die seit vielen Jahren in der Palliativbetreuung tätig sind, vermittelten das schwierige Thema auf äußerst kompetente und einfühlsame Weise. Die Neuntklässler folgten dem Vortrag sichtlich interessiert, stellten Fragen und konnten sogar erste praktische Erfahrungen sammeln. Beide Referenten betonten, dass es entscheidend ist, das Thema Tod und Sterben aus der Tabuzone zu holen, gerade auch für junge Menschen. Denn Sterben ist ein unvermeidlicher Teil des Lebens, und viele Erwachsene tun sich schwer, darüber mit Jugendlichen zu sprechen. Solche Kurse bilden hier eine wertvolle Brücke und vermitteln wichtige Lebenskompetenzen.