Präventionsworkshops an der Realschule Dingolfing
Dingolfing Die Schülerinnen und Schüler der sechs 8. Klassen der Realschule Dingolfing durften kürzlich an den Projekten „Gefühle brauchen keinen Konsum …“ (Workshop zu Sucht und Drogen) sowie „Cannabis – quo vadis?“ (interaktiver Workshop zu Cannabis) teilnehmen.
Christoph Kimmel vom Betreuungsverein 1:1-Straubing und Julia Dichtl sowie Luisa Mifka vom Landkreis Dingolfing-Landau besuchten an drei Vormittagen die Realschule. Die Referenten vermittelten den Jugendlichen die nötige Wissensgrundlage und ihnen gelang es durch eigene Erfahrungsberichte und Erzählungen aus der Sicht eines Betroffenen die Schüler für dieses Thema zu sensibilisieren.
Den Start bildete der Videoclip „Sucht“. Darin wurde beschrieben, dass Menschen ein angeborenes Bedürfnis haben, enge Beziehungen zu Mitmenschen aufzubauen. Im Anschluss daran, durfte sich jeder einen Gegenstand aus dem „Konsumkorb“ nehmen, wobei viele schon gespannt darauf waren, was darin alles zu finden ist. So durften sie der Reihe nach verschiedene „Suchtmittel“ ziehen: eine Flasche Bier, eine Flasche Sekt, einen Energy-Drink, Schmerztabletten, Zigaretten, Schokolade, …. Es waren aber auch ein Smartphone, Spielkarten, DVD-Filme und noch einiges mehr zu finden. Die Schüler konnten dabei von ihren eigenen Erfahrungen berichten bzw. ihr eigenes Wissen einbringen, bevor der Referent dieses Wissen aus rechtlicher und suchtpräventiver Sicht vertiefte. Kimmel berichtete, dass in Deutschland rund 9,3 Millionen Menschen Alkohol in gesundheitlich riskanter Form konsumieren. Sucht schleicht sich immer langsam an, die Betroffenen merken oft nicht, dass sie bereits in einer Abhängigkeit stecken. Den Höhepunkt des Workshops bildete das Gespräch zwischen Kimmel und Roland, einem Betroffenen. Mit Spannung lauschten alle dessen Lebensgeschichte und er gab ihnen den eindringlichen Rat, nie die Kontrolle über den Konsum zu verlieren, denn das „Suchtgedächtnis“ baut sich zwar langsam auf, bleibt aber ein Leben lang bestehen.
Julia Dichtl und Luisa Mifka berichteten den Schülern Wissenswertes zum Thema Cannabis. Dabei ging es z. B. darum, welche angenehmen, aber auch unangenehmen Wirkungen der Konsum von Cannabis mit sich bringen kann und welche körperlichen und psychischen Auswirkungen dies hat. Anhand eines Fallbeispiels wurde die aktuelle gesetzliche Lage in Deutschland besprochen und insbesondere auf Konsequenzen für Jugendliche unter 18 Jahren eingegangen, auch hinsichtlich Führerscheines oder Ausbildungsstelle. Die Teilnehmenden konnten mit einer Simulationsbrille einen Parcours durchlaufen und nachempfinden, wie es sich anfühlt, wenn die eigene Wahrnehmung beeinträchtigt wird und was dies für die Verkehrstauglichkeit bedeutet bzw. welche Gefahren dabei für Dritte entstehen.